HANDLUNG Millie kann ihr Glück kaum fassen, als die elegante Nina ihr die Stelle als Haushaltshilfe inklusive Kost und Logis bei ihrer Familie auf Long Island anbietet. Schließlich hat sie eine Vergangenheit, von der niemand etwas wissen soll. Doch kaum ist Millie eingezogen, zeigt Nina ihr wahres Gesicht: Sie verwüstet das Haus und unterstellt ihr Dinge, die sie nicht getan hat. Ihre verwöhnte Tochter behandelt Millie ohne jeden Respekt. Nur Ninas attraktiver Mann Andrew ist nett zu ihr. Wäre da nur nicht Ninas wachsende Eifersucht. Hat sie Millie nur eingestellt, um ihr das Leben zur Hölle zu machen? Oder hat auch sie ein dunkles Geheimnis, von dem niemand etwas erfahren darf?
ERSTER SATZ Wenn ich dieses Haus verlasse, dann nur in Handschellen.
Vielen Dank an Heyne für dieses tolle Rezensionsexemplar!
TITEL Erst am Ende des Romans wird die tatsächliche Bedeutung des Titels deutlich und dürfte bei so manchem Leser eine Gänsehaut verursachen. Sehr klug gewählt. 2/2
COVER Mit sehr greller Neonfarbe ist das Cover im Buchladen ein echter Blickfang und tanzt aus der Reihe der dunkel anmutenden Thriller-Regale. Wenig spektakulär, aber auf den Punkt ist die Darstellung des vermeintlichen Hauses, das als Schauplatz des Romans eine große Rolle spielt. 2/3
INHALTSANGABE Die Inhaltsangabe formuliert den Inhalt des Romans ohne großartig Ereignisse vorweg zu nehmen. Wesentliche Punkte sind abgehakt und doch halten überraschende Wendungen die Spannung über die Dauer des Romans aufrecht. In der Inhaltsangabe klingt der Roman in Teilen klischeebehaftet, was sich stellenweise bestätigt. 3/4
IDEE Als sehr gut durchdachter Thriller gelang es "Wenn sie wüsste" mich in Atem zu halten. Ohne zu viel verraten zu wollen lässt sich sagen, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint. Die unscheinbare Millie ist verzaubert von dem wunderschönen Haus auf Long Island und lässt sich auch von ihrer eigenen, eher wenig luxuriösen Unterkunft nicht abschrecken, den Job als Hausmädchen bei der Familie Winchester anzunehmen. Wäre da nur nicht der gutaussehende Andrew, der mit Nina Winchester, ihrer Chefin, offenbar sehr glücklich verheiratet ist und zu dem sich Millie sofort hingezogen fühlt. Ein Wechselbad der Gefühle ist vorprogrammiert. Auch nicht fehlen darf die Rolle des verschwiegenen, zurückgezogenen Gärtners. 3/4
UMSETZUNG Während der erste Teil aus der Sicht von Millie erzählt wird, gibt es später einen Perspektivenwechsel, der scheinbar mühelos gelingt und einen ganz anderen, unerwarteten Blickwinkel für die Geschichte bereithält. Das Ende hat mich leider etwas enttäuscht. Die Auflösung wirkte wenig komplex und wenig geistreich. Es wurde den Charakteren verhältnismäßig leicht gemacht. 2/4
SCHREIBSTIL Sehr flüssig erzählt Freida McFadden die spannende Geschichte um die zurückhaltend wirkende Millie, die dringend einen Job braucht, um den Rücksitz ihres Autos wieder gegen ein Bett tauschen zu können. Sich ankündigende Plottwists machen es schwer, den Roman aus der Hand zu legen. Diese Tatsache spricht für sich; dennoch bleibt zu betonen, dass sich der Schreibstil für mich nicht durch eine Besonderheit hervorgetan hat. 4/5
CHARAKTERE Mit viel Biss nimmt Millie sich die sicherlich nicht einfache Aufgabe vor, bei und für Nina Winchester als Hausmädchen die Sauberkeit des Hauses zu verantworten. Mehrfach zollte ich ihr großen Respekt dafür, dass sie die äußeren Umstände ruhig verarbeitete, statt vor Wut an die Decke zu gehen, was in einzelnen Situationen die einzig richtige Reaktion gewesen wäre. Während Millie anfangs zahlreiche Sympathiepunkte einheimst, offenbaren sich im Laufe der Geschichte ihr wahres Gesicht und ihre dunkle Vergangenheit. Nina Winchester wirkt auf den ersten Blick wie eine arrogante Gans, mit der sich nicht gut Kirschen essen lässt. Ihre "Freundinnen" sind der Inbegriff von Lästereien und Mobbing. Die Kommunikation der beiden Hauptcharaktere sind der Nährboden für zahlreiche Konflikte und Probleme. Die Ausarbeitung kann sich sehenlassen. 2/3
GESAMTEINDRUCK "Wenn du glaubst, diese Geschichte zu durchschauen, fängt sie erst an", beschreiben der Verlag und diverse Buchhandlungen den Thriller. Dem kann ich nur zustimmen und bin überzeugt, dass es nicht mein letzter Thriller von Freida McFadden gewesen sein wird. Nichtsdestotrotz hat auch dieser Roman kleinere Schwächen, die sich für mich vor allem im für meinen Geschmack zu hastigen Ende widerspiegeln. In der Hinsicht hätte ich mir nach dem starken Auftakt und Mittelteil etwas mehr erwartet. Trotzdem eine absolute Leseempfehlung für Thrillerfans.
Ich habe den Roman dieses Mal tatsächlich als Hörspiel zur Verfügung gestellt bekommen und gehört. So war es für mich im Alltag einfacher, die Geschichte aufzusaugen. Da ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht, war das Hörbuch eine willkommene Abwechslung. Die Sprecherstimme von Leonie Landa ist sehr angenehm und es war eine Freude, ihr zuzuhören. Dementsprechend kann ich neben der Geschichte selbst also auch den Rat ans Herz legen, beim nächsten Mal einem Hörbuch die Chance zu geben, gehört zu werden!
18/25 - Trotz der vergleichsweise unspektakulären Hauptkulisse spannt Freida McFadden den Spannungsbogen überaus geschickt.
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