BUCHREZENSIONEN. FILMKRITIKEN. ZITATESAMMLUNGEN.

1. April 2023

GRIECHISCHE MYTHOLOGIE MEETS THE HUNGER GAMES: REZENSION "LORE" VON ALEXANDRA BRACKEN

 

PLOT For centuries, Zeus has punished the gods with a game called the Agon, which turns them mortal for one week, and at the mercy of being hunted by those with godly ambitions. Only a handful of the original Greek gods remain, the rest replaced by the mortals who killed them and ascended. 
After her family's sadistic murder by a rival bloodline, Lore escapes and vows to repay her parents' sacrifice by doing one thing - surviving. For seven years, she has pushed back dark thoughts of revenge against the man responsible for their murder, a man by the name of Wrath who has attained unimaginable power. Except for one week, every seven years. A week that is fast approaching ...
When Lore comes home on the first night of the Agon to find Athena gravely wounded on her doorstep, the goddess offers her an alliance; they have a mutual enemy, after all. But as the world trembles under the force of Wrath - a god with the power to destroy all of humanity - will Lore's decision to bind her fate with Athena's come back to haunt her?

FIRST SENTENCE He woke to the feeling of rough ground beneath him and the stench of mortal blood.

MEINE MEINUNG Ich habe erst während des Lesens dieses englischen Romans gemerkt, wie sehr gehypt der Einzelband überhaupt ist und dass ich scheinbar 2021 und 2022 geschlafen habe - und mir dann dieses Buch bestellt habe, ohne zu ahnen, dass sich so viele Menschen bereits davon haben faszinieren lassen. Alexandra Bracken war mir bereits vorher ein Begriff, allerdings habe ich "Die Überlebenden" vor vielen Jahren gelesen, sodass ich keine aktive Erinnerung daran hatte. Vom englischen Schwierigkeitsgrad her würde ich tatsächlich sagen, dass es mir dieses Mal nicht so leicht fiel wie sonst, mich in den Roman einzufinden, es sind schon einige Wörter dabei, die ich nicht kannte, aber nicht so viele, als dass man es nicht hätte verstehen können. 

TITEL Der Titel ist in meinen Augen leider etwas einfallslos, zumal die Geschichte so viel Spielraum für die Umsetzung von verschiedenen Ansätzen geboten hätte. Was mir aber hingegen gut gefällt ist, dass der Titel, der gleichzeitig der Name unserer Protagonistin ist, in allen Sprachen gleich ist. 1/3

COVER Das Cover besticht durch Einfachheit und viel Weiß. Eine weibliche Person, die stark an Medusa erinnert in Kombination mit dem goldenen Titel erinnert an die Griechische Mythologie. 2/3

INHALTSANGABE Die Inhaltsangabe startet sehr gelungen mit einer klaren Erklärung des alle sieben Jahre stattfindenden Agon. Als Strafe des Göttervaters Zeus werden die Götter in der einwöchigen Jagd mit Sterblichkeit belegt. Der Leser erfährt bereits hier, dass unsere Protagonistin, die Waise Lore, sich dieser Welt nach dem letzten Agon und dem Tod ihrer Eltern entzogen hat und sie nun ihr Schicksal an die Göttin Athene, im englischen Athena, bindet. Die Frage, ob sie diese Entscheidung nicht bereuen wird, bleibt offen. Für meinen Geschmack könnte die Inhaltsangabe offener sein. Allein die Erklärung des Agon und ein kurzer Umriss von Lore hätten genügt, um den Leser neugierig auf den Inhalt zu machen. 2/4

IDEE Die Idee, die Griechische Mythologie mit dieser Art von Jagd zu verbinden, erinnert in Teilen an die Hungerspiele von Suzanne Collins, gleichzeitig haben sie so viel eigenen Charakter, dass ich mich während des Lesens überhaupt nicht daran erinnert gefühlt habe. Der Schauplatz New York im jetzigen Zeitalter war interessant und präsent. Gleichzeitig ist die von Bracken erschaffene Welt unglaublich detailliert und einfallsreich. 4/4

UMSETZUNG Die Thematik Tod wird über den gesamten Roman über mehrfach aufgegriffen. Mich haben die zahlreichen unerwarteten Wendungen nachhaltig beeindruckt, da ich keine einzige hätte erahnen können. Ob es nun daran lag, dass ich neben der Handlung auch stark auf die Sprache fokussiert war, oder am genialen Plottwist der Autorin, kann ich tatsächlich gar nicht wirklich beantworten, ist mir aber auch gar nicht so wichtig, da ich das Lesen in vollen Zügen genießen konnte. Die Seiten sind verflogen und ich hatte viel Freude beim Entdecken von Lores' Welt. 4/4

SCHREIBSTIL Bis ich mich mit dem Schreibstil angefreundet hatte, lagen die ersten 200 Seiten bereits hinter mir. Während die Geschichte selbst mich total fesseln konnte, gelang es Alexandra Bracken mit dem Schreibstil erst nach dem ersten Teil. Sobald ich einen gewissen Lesefluss gefunden habe, konnte ich zwischen den Zeilen neben weisen Ratschlägen und einem leisen Knistern zwischen den Charakteren wirklich gelungene Formulierungen finden. 4/5

CHARAKTERE Unterschiedlichste Charaktere treffen in "Lore" aufeinander: von Mensch über Gott, über Jäger bis hin zur Tochter Poseidons bieten Zündstoff für Konflikte und Kämpfe der Extraklasse. Sehr geschickt sind die einzelnen Geschichten untereinander verknüpft und es war eine Freude, mit den Charakteren mitzufiebern. Lores' Geschichte entfaltet sich auf gelungene und spannende Art und Weise.  Lore als Hauptcharakter eckt mit ihrem mutigen Kampfgeist an und erinnert an Buchcharaktere wie Katniss Everdeen und Tris Prior, mit denen sie ihre rebellische Natur, ihren Mut und ihre Entschlossenheit gemein hat.  3/3

GESAMTEINDRUCK Mit "Lore" hat Alexandra Bracken eine wirklich gelungene Dystopie geschrieben, die für mich auf voller Linie punkten konnte. Durch spannenden Plottwist, vielfältige Protagonistin mit intensiver Hintergrundgeschichte und unvermittelten Überraschungsmomenten entsteht ein sehr runder Einzelband. Auch dieser Punkt ist für mich ein Gewinn; dass nicht jede gute Idee auf drei oder mehr Bände entzerrt und auseinander genommen werden muss, um in sich gelungen zu sein. Die erstaunliche Mischung aus Mythologie, Action und Romantik fesselt den Leser von Anfang bis Ende. 

20/25 - Gemeinsam mit Lore entdeckt der Leser die Gefahren des Agon.

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