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13. April 2023

DIE 19 BESTEN ZITATE AUS "WELCH GRAUSAME GNADE" VON CHLOE GONG


Achtung: Diese Zitatesammlung entlässt womöglich Spoiler auf den Inhalt der Geschichte. Wer das Buch noch nicht gelesen hat und das noch nachholen möchte, sollte sich dem bewusst sein.

Die Flüchtlinge mussten tun, was nötig war. Moral war wenig wert, wenn man verhungerte. 
Seite 30

Er hatte ihr in die Augen geblickt und die Wahrheit hinter den Geschichten erkannt. [...] Er wollte es nicht, aber das Wissen, dass die Sanftheit ihrer Jugend verloren war, erfüllte ihn mit Schmerz. Die Juliette, an die er sich erinnerte, war längst tot. Obwohl er ihr den Todesstoß gegeben hatte, hatte er in den vier Jahren weiterhin von Juliette geträumt, deren Lachen er am Flussufer gelauscht hatte. Es verfolgte ihn. Er hatte Juliette begraben und sich mit den Geistern zufriedengegeben, die ihn im Schlaf heimsuchten. 
Seite 47 

Die fünfzehnjährige Juliette hatte Träume. Sie würde etwas vollbringen, an das man sich erinnerte, jemand sein, der man gedachte, Leben inspirieren, für die es sich zu kämpfen lohnte. 
Seite 90

Wenn sie Murmeln über den unebenen Boden rollen ließen, waren sie nur Roma und Juliette, nicht Erben rivalisierender Banden. Sie waren lachende Kinder, die einen Vertrauten gefunden hatten, der den Drang verstand, täglich eine Weile lang jemand anderer sein zu wollen. Sie verliebten sich. 
Seite 92

Juliette hatte die Kunst der verlogenen Arglist perfektioniert. Sie verbarg ihre Identität, wo nötig und schwang sie wie eine Waffe, wenn die Zeit dafür gekommen war. 
Seite 134

Er glaubte, wenn er eine unmögliche Sache erreichte, dann würden alle anderen unmöglichen Teile seines Lebens ebenfalls zueinanderfinden, unabhängig von ihrer wahren Beziehung zueinander. 
Seite 149

Dieser Teil von ihr, der von einer besseren Welt geträumt und bedenkenlos geliebt hatte, hätte tot sein sollen. 
Seite 179

Gnade ist ein Luxus, den wir nicht haben, Juliette. Sieh dir diese Stadt an. Sieh den Hunger, der sich unter ihrer glänzenden Fassade regt. [...] Ganze Imperien können innerhalb weniger Stunden fallen. Dieses unterscheidet sich nicht von ihnen. Hier in Shanghai hat der, der zuerst schießt, die besten Überlebenschancen. 
Seite 265

Dies war einst sicherlich ein stiller Ort gewesen. Vielleicht eine Wiese, auf der gelegentlich ein Pferd entlangtrabte und die Erde gestrampelte, wodurch irgendwann ein Pfad entstand. Innerhalb weniger Jahre verschwanden jahrhundertealte, von schweren Schritten geformte Pfade unter Pflaster. Kiesel, die sich für unsterblich gehalten hatten, wurden zermalmt; Bäume, die ganze Länder überdauert hatten, wurden gefällt und zerstört. Und an ihrer Stelle wuchs Gier. Sie wurde zu Gleisen, die Dörfer verbanden, bis die Grenzen verschwanden. Sie wurde zu Drähten und Rohren und Wohnungskomplexen, die ohne große Planung aufeinandergestapelt wurden. 
Seite 274

Obwohl er Gewalt hasste, fand sie ihn, und er konnte entweder mitspielen oder sich niedermetzeln lassen. Seite 275

Juliette empfing Gefahr mit offenen Armen. Wie es schien, war Roma dazu nicht in der Lage, selbst wenn seine ganze Welt auf dem Spiel stand [...]. 
Seite 277

Juliette konnte nicht denken, nicht sprechen - ihr Kopf und die Welt drehten sich und sie wollte nichts anderes, als sich weiterzudrehen und zu drehen und zu drehen. Sie wollte vom Kurs abkommen. Sie wollte bis in alle Ewigkeit die Kontrolle verlieren. 
Seite 353

"Ich begreife es nicht", flüsterte sie. "Du zerstörst mich und und dann küsst du mich. Du gibst mir einen Grund, dich zu hassen, und dann einen, dich zu lieben. Ist das hier eine Lüge oder die Wahrheit? Ist es eine List oder dein Herz, das nach mir ruft?" 
Seite 355

Damals hatte sie, genau wie Roma, geglaubt, dass die geteilte Stadt wieder zusammengefügt werden konnte. Sie hatte daran geglaubt, als die unter dem samtschwarzen Nachthimmel gesessen, auf den Lichtschleier in der Ferne geblickt und Roma gesagt hatte, dass er allem trotzen würde - allem, selbst den Sternen - um ihr Schicksal zu ändern. "Astra inclinant", hatte er in den Windgeflüstert, so herzzerreißend ehrlich, selbst wenn er auf Lateinisch zitiert hatte, "sed non obligant." Die Sterne führen uns, sie binden uns nicht. 
Seite 365-366

Es wäre besser, sich jetzt von allem abzuwenden, das sie ablenkte. Doch das konnte sie nicht. Sie ... hoffte. Und Hoffnung war gefährlich. Hoffnung war das größte Übel von allen, das Ding, das in der Büchse der Pandora zwischen Verzweiflung, Krankheit und Trauer gedeihen konnte. Was konnte neben der Gesellschaft anderer mit solchen Zähnen bestehen, wenn es nicht selbst scheußliche Klauen hatte? 
Seite 368

"Juliette wird sich nie den Konsequenzen ihrer Handlungen stellen. Wir werden es. Wir fühlen jeden verdammten Teil dieser Stadt, wenn sie zerbricht. [...] Ihr Nachname ist Cai! [...] Wie können wir auf derselben Seite stehen, wenn sie nie stürzen werden? sie sind unverwundbar. Wir nicht!" 
Seite 383

Juliette überwand ihre Nervosität. Sie hatte bereits erbittertere Gegner bezwungen als einen lauten Herzschlag. 
Seite 387

"Also kannst du mich nicht länger täuschen. Du bist dasselbe unbeugsame Mädchen, für dessen Sicherheit ich mein Leben gegeben habe. Ich habe mich entschieden, an dich zu glauben. Jetzt musst zu wählen. Wirst du weiterkämpfen oder wirst du aufgeben? 
Seite 395

Selbst das Land der Träume muss einmal aufwachen. Und selbst wenn unter seinem verdorbenen Kern Schönheit liegen mag, selbst wenn es groß und offen und voller Überfluss ist; wenn es die verbirgt, die sich verstecken wollen, und auf diejenigen scheint, die in Erinnerung bleiben möchten, ist es anderswo. "Wir gehören hierher, Roma. Wir werden immer hierhergehören." 
Seite 399

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