Mein Buchjahr 2017 lief gut.
Ich könnte jetzt an dieser Stelle rumheulen, mich darüber auslassen, dass ich "nicht genug" gelesen habe. Aber das werde ich nicht. Ich werde keine blöde Statistik posten, mich nicht bemitleiden aufgrund meiner Flops, sondern mich auf die Bücher konzentrieren, die mich in 2017 wirklich begeistert haben.
Ein generelles Highlight war, dass ich das Lesen auf Englisch für mich
entdeckt habe. Bisher habe ich das eigentlich eher anderen überlassen,
doch nachdem ich mir endgültig einstehen musste, dass ich der englischen
Sprache wirklich "verfallen" bin und auf Englisch Worte finde, um zu
beschreiben, was ich auf Deutsch nicht kann, habe ich gegen Ende des
Jahres dann einen ganzen Schwung davon gelesen. 7 der 25 Bücher, die ich
2017 gelesen habe, waren auf Englisch.
Es hat mehr als ein halbes Jahr gedauert, aber dann habe ich mein erstes Highlight in den Händen gehabt: Holding Up The Universe von Jennifer Niven. Das Buch hat mich sowohl vom Stil her als auch mit seiner Handlung überzeugen können. In meinen Augen ist die Idee dieses Buches nicht nur mutig und
ausdrucksstark, sondern sie zeugt auch von einer sehr intelligenten
Weltansicht der Autorin. Dieses Buch schafft es in Worte zu fassen, wie es sich anfühlt, nicht der Masse zu entsprechen. Libby und Jack sind außergewöhnlich starke Charaktere, die nicht nur im
Gedächtnis hängenbleiben, sondern auch ganz klar zum Nachdenken anregen -
und anregen sollen.
Dann kam This Is How It Happened um die Ecke. Habe ich damit gerechnet, so umgehauen zu werden? Nein. Das Thema war einer der zahlreichen Gründe, weshalb mir dieses Buch so
nah ging. Wenn ich mir allerdings einen aussuchen müsste, wäre es das
Thema. Es geht in diesem Buch um Cyberbullying; darum, wie verschiedene
Menschen darauf reagieren und wie schlimm es für Betroffene, deren
Familien und Freunde - selbst Kollegen - ist, in der Öffentlichkeit
beschuldigt und niedergemacht zu werden. Paula Stokes macht klar,
wie zerstörerisch die Macht des Internets ist - nicht minder
gefährlich, als von einem Hurricane überrascht zu werden.
I'll Give You The Sun (Ich gebe dir die Sonne) war der Tipp einer Freundin. Jandy Nelsons Schreibstil ist
beispiellos. Ich kam mir vor, als
hätte Jandy Nelson das Buch einzig und allein für mich geschrieben, so
sehr hat es mit dem, was ich mir in einem Buch für einen Stil wünsche,
übereingestimmt. Schon auf den ersten Seiten kann man als Leser merken,
wie talentiert Jandy Nelson ist und wie geschickt sie es einsetzt. Ich kann seltsamerweise gar nicht in Worte fassen, was
ich daran so faszinierend fand - ich glaube schlichtweg, dass es die
Mischung war. Die Welle an Talent, die mich überrollte und dann ins Meer
hineinriss, mich unter Wasser drückte und schließlich nachgab, sodass
ich für einen Augenblick Luft holen konnte, ehe ich in einen Strudel von
Emotionen gezogen wurde.
Was waren eure Highlights? Irgendetwas dabei, das man eigentlich lesen MUSS?