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19. Oktober 2023

ENTFÜHRT INS REICH DER FAE: REZENSION “DAS REICH DER SIEBEN HÖFE - DORNEN UND ROSEN” VON SARAH J. MAAS

HANDLUNG Sie hat ein Leben genommen. Jetzt muss sie mit ihrem Herz dafür bezahlen. Die junge Jägerin Feyre wird in das sagenumwobene Reich der Fae entführt. Nichts ist dort, wie es scheint. Sicher ist nur eins: Sie muss einen Weg finden, um ihre Liebe zu retten. Oder ihre ganze Welt ist verloren.

ERSTER SATZ Der Wald war ein Irrgarten aus Schnee und Eis.

MEINE MEINUNG Stark im Hype ist die von vielen heißgeliebte Autorin Sarah J. Maas, die scheinbar in ihren Geschichten wahre Wunder vollbringt und so ihr breites Publikum unterhält. Auch ich habe natürlich schon viel Positives über ihre Werke gehört und kam nicht umhin, nun endlich auch einen ihrer Romane zu durchstöbern.

TITEL Der Titel ist durchaus passend, wenn auch nicht zwangsläufig kreativ. Der Bezug zum Inhalt ist klar ersichtlich. 1/2

COVER Ich kann dem Cover nichts abgewinnen. Ein Zwölfjähriger im Computerunterricht könnte etwas Passenderes designen. 0/3

INHALTSANGABE Leider beraubt die Inhaltsangabe des Romans den Leser eines Überraschungsmoments, der sich erst nach etwa der Hälfte des Romans einstellt. So wartet man vergeblich auf die einsetzende Handlung. Die Sprache wirkt unausgereift und flach. 1/4

IDEE Sarah J. Maas skiziert eine ganz neue Welt und führt dabei Wesen ein, die sich von klassischen Fabelwesen wie Vampiren und Werwölfen interessanterweise stark unterscheiden. Mir gefielen die neuen Impulse, sodass ich auch das große Finale als gelungenen Abschluss des Romans wahrnehme. Tatsächlich bin ich aber sehr überrascht darüber, wie positiv der Roman endet, und natürlich neugierig, wie man potenziell weitere Bände schreiben kann. Mir kam die Handlung in sich abgeschlossen vor, sodass ich auch ohne Weiterzulesen nachts friedlich schlafen kann. 4/4

UMSETZUNG Würde ich nur das letzte Viertel des Romans bewerten, könnte “Das Reich der Sieben Höfe” in der Kategorie Umsetzung die volle Punktzahl abräumen. Weil davor jedoch nur sinnfreies Geplänkel stattfindet, das in einigen wenigen Punkten mit interessanten Details auffährt, muss ich reduzieren. Während es mir sehr schwer fiel, einen Einstieg in den Roman zu finden und ich mich praktisch dauerhaft fragte, warum der Hype um die ACOTAR-Reihe so viele Anhänger findet, wendete sich mein Interesse nach 3/4 des Buches um 180 Grad und ich konnte den Roman kaum mehr aus der Hand legen. Meinetwegen hätte man alles, was vorher kam, auf fünfzig Seiten reduzieren können. Das letzte Viertel beinhaltet nicht nur viele Wendepunkte, sondern streut eine gute Anzahl an Hinweisen und Rätseln ein, die zum Mitfiebern einladen. 2/4

SCHREIBSTIL Stellenweise begeisterte mich der Schreibstil sehr, vor allem, wenn es um Beschreibungen von Sinneswahrnehmungen ging. Dann wiederum fühlte ich mich zwischenzeitlich sehr entfremdet und fern von der Geschichte, mir fiel es schwer, mich in die Charaktere einzufühlen und interessiert zu bleiben. 3/5

CHARAKTERE Gut gefallen hat mir der Hintergrund der einzelnen Charaktere, der sich teilweise langsam entwickelt. Protagonistin Feyre hat ein paar schwierige Jahre hinter sich, in denen sie ihre älteren Schwestern und den gebrechlichen Vater versorgte. Die hungrigen Münder zu stopfen verlangte ihr alles ab, sodass sich die Distanz zwischen ihr und den Familienmitgliedern nachvollziehbar darstellt. Nichtsdestotrotz habe ich mir summa summarum etwas mehr Tiefgang erhofft, etwas mehr Emotion, Empathie und Verzweiflung. Feyres’ persönliche Tiefpunkte waren mir zu sprunghaft und zu schnell abgehandelt. 2/3

GESAMTEINDRUCK Trotz einzelner Verbesserungsvorschläge bin ich zufrieden mit dem Leseerlebnis, das mir der erste Teil von Das Reich der Sieben Höfe bereitet hat. Klammert man die äußeren Faktoren meiner Bewertung und die grottenschlechte Inhaltsangabe aus, bleibt eine zufriedenstellende Anzahl an Punkten übrig, die sich sehenlassen kann. Ich bin nicht sicher, ob ich weiterlesen werde, aber mit Sicherheit wird es nicht der letzte Roman von Sarah J. Maas gewesen sein, den ich in die Hand nehme!

13/25 - Eine sehr spannende Idee, die in Teilen bereits gelungen umgesetzt wurde!

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