HANDLUNG Daemons Leben hat jeglichen Wert verloren, seit Katy von Daedalus festgehalten wird. Auch Katy ist verzweifelt. Täglich muss sie neue Experimente über sich ergehen lassen. Trotzdem beginnt sie zu ahnen, dass Daedalus nicht nur schlechte Seiten hat. Und sind die Lux wirklich so friedlich, wie sie es bisher immer annahm? Wer sind hier die Guten und wer die Bösen? Katy ist fest entschlossen, eine Antwort auf diese Fragen zu finden – doch dann könnte es bereits zu spät sein. Vor allem, wenn Daemon bis dahin nicht wieder an ihrer Seite ist …
ERSTER SATZ Wieder einmal brannte es in mir wie Feuer.
MEINE MEINUNG Nach dem absolut katastrophalen dritten Band stand für mich die Frage im Raum, ob ich mir den Nachfolgeband antue. Es siegte die Neugier darüber, wissen zu wollen, wie diese Reihe fortgeführt wird - die Erwartung, dass die Reihe jetzt aus zwei Sichten erzählt werden könnte, hat sich dann auch bestätigt. Bestärkt hat mich auch die Hoffnung, dass es schlimmer nicht mehr werden kann.
TITEL Bezug zum Buch ist da, Wiedererkennungswert ebenfalls. Auch hier: Was soll der Untertitel? 1/2
COVER Wo bleibt der Charakter? Eintönigkeit ist immerhin vorhanden. 1/3
INHALTSANGABE Der wohl ereignisreichste Band der ganzen Serie kündigt bereits in der Inhaltsangabe einige verzwickte Ereignisse an. Ohne zu viel vorwegzunehmen, werden genau die offenen Fragen, die sich dem Leser stellen, auf den Punkt gebracht. 3/4
IDEE Nach Opal fühlt sich Origin weniger wie ein Lückenbüßer an, in dem die Autorin verzweifelt versucht, fehlenden Inhalt mit überschwänglichen Liebesbekundungen aller Art zu füllen. 3/4
UMSETZUNG Wie könnte es anders sein, kann Origin sich nicht mehr mit einer Erzählerin begnügen, sondern wir haben die Möglichkeit, Teile der Geschichte auch aus Daemons’ Perpektive zu erleben. Die Unterschiede im Erzählstil sind eher unterschwellig und beziehen sich vorrangig auf die Körperwahrnehmungen unserer beiden Hals über Kopf verknallten Hauptfiguren, was auf Dauer wirklich anstrengend ist. Die Geschichte an sich gewinnt in diesem Band an Schnelligkeit, was die Handlung interessanter, aber zugleich auch unverhältnismäßig macht. Dadurch, dass die Geschichte der Lux vollständig in der jetzigen Zeit spielt und mit einem Schlag in ein maximales Gemetzel verfällt, ist es schwer, sich wirklich auf die Wendungen einzulassen. Der Schauplatz Las Vegas wirkt unlebendig und sehr gewollt. 1/4
SCHREIBSTIL Unabhängig von den ständigen Bewunderungen zwischen Katy und Daemon, denen es wahrlich schwer fällt, die Finger voneinander zu lassen, lässt sich der Roman schnell weg lesen. Der sehr flüssige Schreibstil macht es dem Leser leicht, nah an der Geschichte zu bleiben. 3/5
CHARAKTERE Im Vergleich mit dem dritten Band, der für mich von Seite eins an eine Vollkatastrophe war, fiel es mir im Folgeband etwas leichter, Katy nicht mit einem Eimer Wasser wieder zu klarem Verstand bringen zu wollen. Die Hoffnung auf rationales Denken der Charaktere hatte sich fast verabschiedet, doch war ich überrascht von den halbwegs positiven Entwicklungen in diesem Sinne. Außer der dramatischen, verkopften und übereilt wirkenden Beziehung zwischen Katy und Daemon hat der Roman dennoch wenig Platz für Zwischenmenschliches und Nebencharaktere wie Dee werden abgehakt - aber es könnte auch schlimmer kommen, denn ehemalige Nebencharaktere aus den ersten zwei Bänden werden nicht mal mehr erwähnt. 1/3
FAZIT Nach "Opal" habe ich meine Erwartungen ziemlich runtergeschraubt, sodass ich vom vierten Band dadurch summa summarum positiv überrascht wurde, zumindest, was die Handlung an sich betrifft. Der Roman enttäuscht im Hinblick auf sexistische Kommentare nicht (Daemon: "Du könntest dich glücklich schätzen, ein Kind von mir zu bekommen. Gib's zu."), was ich auch hier wieder sehr kritisch sehe. Ich muss generell zugeben, dass ich im Laufe des Romans gemerkt habe, dass ich die Reihe mittlerweile eher fertig lesen will, um sagen zu können, dass ich sie nicht abgebrochen habe - nicht, weil ich sie so wahnsinnig toll finde.
13/25 - Macht Lust auf den letzten Band.
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