BUCHREZENSIONEN. FILMKRITIKEN. ZITATESAMMLUNGEN.

21. Januar 2023

SIE IST NICHT MEHR DIESELBE - DARF ER EINE ANDERE LIEBEN? REZENSION "LAYLA" VON COLLEEN HOOVER



HANDLUNG Auf der Hochzeit von Laylas Schwester lernen sie sich kennen und lieben: Leeds, der seinen Lebensunterhalt als Musiker verdient, und Layla. Es ist eine Amour fou - bis zu dem Tag, an dem Leeds eifersüchtige Exfreundin versucht, Layla zu erschießen. Danach ist Layla nicht mehr sie selbst. Um die Beziehung zu retten und Layla zu stabilisieren, mietet Leeds das Haus, in dem sie sich kennengelernt haben. Doch dort scheint nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen ...

ERSTER SATZ Bevor ich runtergegangen bin, habe ich Layla mit zwei Schichten Gaffa-Tape den Mund verklebt; trotzdem sind ihre gedämpften Schreie immer noch zu hören, als ich mich mit dem Mann an den Küchentisch setze. 


MEINE MEINUNG Paranormale Aktivitäten sind für mich ziemlich großer Humbug, weshalb ich auch glaubte,  für Romane, die dieses Thema behandeln, wenig übrig zu haben. Dennoch wollte ich "Layla" von Colleen Hoover im Anbetracht der Tatsache, dass es sich dabei um eine meiner Lieblingsautoren handeln, natürlich trotzdem eine Chance geben.

TITEL Typisch-Colleen-Hoover haben wir einen sehr einfachen, aus einem Wort bestehenden Titel, der natürlich zwangsläufig auch gut zum Roman passt. 2/2

COVER Der Roman greift Inhalte aus dem Roman indirekt auf und ist mit dem Farbenspiel auf dem Cover definitiv ein Hingucker. 3/3

INHALTSANGABE Geschickt versteht die Inhaltsangabe mit dem letzten Satz, den Hauptteil des Romans im Verborgenen zu lassen, aber gleichzeitig neugierig auf den Inhalt zu machen. 4/4

IDEE Die Idee war für mich lange sehr undurchsichtig und zu einfach, bis zu dem Punkt, an dem eine Erkenntnis alles auf den Kopf stellt. Jene hat für mich die Idee um Längen besser gemacht. 2/4

UMSETZUNG Die Umsetzung plätschert auf zahlreichen Seiten seicht dahin, ohne dass einschneidende Erkenntnisse die Geschichte prägen. Sehr interessant fand ich die Perspektive, denn hier wählt Hoover mit Leeds ausnahmsweise ausschließlich einen männlichen Erzähler. Das war eine erfrischende Abwechslung im Vergleich zu anderen Romanen und hat bewiesen, dass es nicht zwangsläufig zwei Perspektiven für eine interessant erzählte Geschichte braucht. Die Geschichte bewegt sich zwischen Vergangenheit und Gegenwart, als Leser ist man lange im Unklaren darüber, was im Jetzt passiert beziehungsweise was passiert sein könnte, dass dieser Punkt eingetreten ist. 3/4

SCHREIBSTIL Der Schreibstil ist sehr einfach und punktet nicht mit großen Emotionen oder bildhaften Beschreibungen, sondern beschränkt sich stark auf einfache und klare Worte, die an einigen Stellen um kurze Liebeserklärungen ergänzt werden. Trotzdem gelingt es Hoover, mich als Leser an die Geschichte zu fesseln. 3/5

CHARAKTERE Normalerweise gelingt es mir leicht, Charaktere ins Herz zu schließen oder zumindest mit ihnen zu sympathisieren. Hier haben die unklaren Gegebenheiten mir das zugegebenermaßen sehr schwer gemacht und es kam mir teilweise vor, als würden zwei verschiedene Charaktere die Geschichte erzählen, so unterschiedlich kamen mir der Vergangenheit-Leeds und der Gegenwart-Leeds vor. Zwar klärte sich das gegen Ende zufriedenstellend auf, aber dennoch fiel es mir schwer, die Motive nachzuvollziehen. 1/3

GESAMTEINDRUCK Ich weiß nicht recht, was ich von diesem Roman halten soll. Während des Lesens habe ich meinem Freund gesagt, dass es der schlechteste Roman ist, den ich je von Colleen Hoover gelesen habe - aber die Ereignisse zum Ende hin haben mich handlungstechnisch so überrascht, dass ich meine Aussage definitiv zurückziehe. Hinsichtlich paranormalen Aktivitäten war mir das Buch einfach zu verrückt, aber im Gesamten war es trotzdem eine in sich runde Geschichte, die für mich vor allem durch das aufklärende Ende dann doch noch einige Punkte sammeln konnte. 

18/25 - Von Anfang bis Ende eine Achterbahn für mich - gefühlstechnisch weniger als was die Frage angeht, wohin die Geschichte führen soll.

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