BUCHREZENSIONEN. FILMKRITIKEN. ZITATESAMMLUNGEN.

9. März 2015

Rezension "Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe"

Autorin: A. J. Betts
Preis: 14, 99 €
Inhaltsangabe: Kopf an Kopf liegen Zac und Mia in ihren Krankenhausbetten, nur durch eine dünne Wand getrennt. Alter: 16. Diagnose: Krebs. Gefühlszustand: isoliert und allein. Und aus ersten Klopfzeichen erwächst eine Liebe, die unter normalen Umständen niemals möglich gewesen wäre …
Erster Satz: Nebenan zieht ein Neuling ein.


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Der Titel ist mal was Neues. Der Orginaltitel ist "Mia und Zac". Wer meine Rezension zu Eleanor & Park gelesen hat, weiß bereits, wie ich dazu stehe - Die Namen der Protagonisten scheinen mir bisher immer etwas einfallslos. Hier hat man jedoch anders gehandelt und dem Buch einen viel, viel schöneren Titel gegeben, wie ich finde. Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe ist schlicht, klar und trotzdem schön - gefällt mir sehr gut.
2/2 Punkte

Das Cover des Buches gefällt mir ebenfalls sehr gut. Ich liebe die Art, es auf eine ruhige Art schlicht zu halten und auf eine leicht aufregende so wirken zu lassen, als wäre es schon älter und hätte einige Jahre im Regal überdauert. Es gefällt mir besser als das Orginalcover. Die kleine Blume gefällt mir ebenfalls sehr gut. 
3/3 Punkte

Die Inhaltsangabe gefällt mir ebenfalls gut. Endlich mal eine knappe Einleitung, die nur die Information preisgibt, die der Leser kennen muss, um sich dafür zu entscheiden, das Buch zu kaufen beziehungsweise zu lesen. Ebenfalls positiv aufgefallen ist mir das Stichwortartige wie zum Beispiel Alter: 16. Diagnose: Krebs. Dem Leser wird noch nicht verraten, welche Krebsart Zac und Mia haben, was ich an dieser Stelle als zuviel Information ansehen würde. Daher wurde hier gut gelöst. Das Thema des Romans sprach mich sehr an. Nicht dass Krebs etwas schönes ist. Aber ich finde, dass man darüber ein wenig informiert sein sollte.
  3,5/4 Punkte

Die Idee gefällt mir gut. Natürlich wird dieses Buch von Vielen mit John Greens "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" verglichen, da das Thema nahezu identisch ist. Die Umsetzung der einzelnen Bücher ist jedoch komplett unterschiedlich. Mehr dazu gleich. Erst einmal zu der Idee der Story. Es geht um Mia und Zac, die beide an Krebs erkrankt sind und sich auf einer Art Krankenstation wiederfinden und Zeichen geben. Die Idee an sich ist für mich relativ unspektakulär, da es sicherlich ganz viele Krebsbücher gibt, die so anfangen. Aber dann hat mich das Buch umgehauen. Mit Details, mit liebevoll ausgesähten Punkten, zarten Ideen und Tatsachen, auf die andere niemals gekommen wären.
3,5/4 Punkte

Die Umsetzung des Buches ist meiner Meinung nach fast perfekt gelungen. Während Zac und Mia anfangs als zwei normale Krebspatienten dargestellt werden, entwickeln sie sich im Laufe der Geschichte weiter, werden ein Stückchen erwachsener. Zac erscheint mir die ganze Zeit über sehr vernünftig, Mia dagegen macht meiner Meinung nach die größere Veränderung durch. Die Umsetzung ist auch ganz anders als bei dem Werk von John Green. Bei ihm schmuggeln sich jede Menge Witz unter die Seiten, Tragik und Liebe, Tränen und Lachen. Die ideale Mischung. Hier hatte ich das Gefühl, dass die Stimmung sehr viel trauriger ist. Sie ist wie ein böser Virus. Versteckt unter der Haut, sodass man ihn nicht bekämpfen kann. Die Stimmung wirkte die ganze Zeit erdrückend, was manche bestimmt sehr nervt. Bei mir war das jedoch nicht der Fall und ich finde, dass die Umsetzung, genau wie "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" sehr gut geglückt ist. Obwohl beide von Grund auf total unterschiedlich sind.
3/4 Punkte
 
  Das Buch Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe wird erzählt aus Zacs und Mias Sicht und ist gegliedert in drei Teile. Im ersten Teil redet sich Zac seine Gefühle von der Seele, im Zweiten beide und im Dritten dann schließlich Mia. Die Aufteilung war für mich persönlich eine ganz neue, aber dennoch sehr positive Erfahrung. Den Schreibstil der Autorin zu beschreiben fällt mir relativ schwer, ich weiß nicht genau warum. Ich mochte es sehr, wie flüssig man den Text lesen konnte. Wie gut man mit den Charakteren mitfühlen konnte. Während ich las und Zac und Mia ihre Geschichten erzählten, schien mir, als würde mein Herz bluten. So weh tat es, diese zu hören. A. J. Betts scheint mir eine Autorin zu sein, die Gefühle sehr gut in Worte fassen kann. Dennoch gibt es leider keine volle Punktzahl. Etwas Entscheidendes hat mir nämlich gefehlt. Ich konnte mir leider manchmal die realistischen Zusammenhänge nicht erschließen. Sie schienen mir manchmal etwas unkoordiniert zu sein und undurchdacht.
  4/5 Punkte

Zac. Ich liebe ihn. Zac war das gesamte Buch über mein absoluter Lieblingscharakter. Am Anfang weniger als am Ende. Aber seine Verwandlung im Buch ist deutlich spürbar. Und ich kann ihn mehr als verstehen. Krebs zu haben ist eine Sache. Ihn zu bekämpfen eine ganz andere, supertolle Sache. Ihn wiederzubekommen, einfach nur erdrückend. Ich konnte so gut mit Zac mitfühlen. Übrigens liebte ich es, wenn er seine Fakten herunterleierte. Fakten sind was Tolles... Kommen wir zu Mia. Ich weiß nicht, wie ein toller Junge wie Zac sich für jemanden wie Mia beginnt sich zu interessieren. Ich meine ja, okay, sie lernen sich auf einer Krebsstation kennen. Sie schreiben sich. Sie verstehen sich gut. Aber warum ist Mia so wie sie ist? Sie hätte eine perfekte Protagonistin sein können. Sie war mir von Anfang an total unsympathisch. Ich hatte keine einzige Sekunde das Gefühl, dass sie für irgendetwas dankbar war. Und dann kam das Ende. Und ich wusste, dass ich ihr die ganze Zeit Unrecht getan hatte. Mia ist eine unheimlich starke Protagonistin und wahrscheinlich ist das ein zusätzlicher Clou der Geschichte. Mia als maulige Göre darstellen, um sie erst am Ende einem Sinneswandel zu unterziehen. Das Ende ist einfach ... traurig und wunderschön zugleich.
3/3 Punkte

A. J. Betts ist Englischlehrerin und Dozentin in Perth, Australien. Sie unterrichtet seit vielen Jahren in einem Krankenhaus. Die Jugendlichen,  die sie dort kennengelernt hat, haben sie zu diesem Roman inspiriert. Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe wurde 2012 mit dem renommierten Text Prize for Young Adult and Children’s Writing ausgezeichnet.

Das Buch Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe stand von dem Tag an, an dem es erschien, auf meiner Wunschliste. Ich traute mich nicht, es zu kaufen, da ich Angst hatte, enttäuscht zu werden. Als ich es schließlich kaufte und anfing, zu lesen, viel mir auf, dass das Buch sehr viel intensiver sein würde, als ich es mir je vorgestellt hatte. Und das gefiel mir. Und ich las weiter. Ich verliebte mich in Zacs' Art Zac zu sein. Und ich hasste Mia dafür, wie sie mit ihm umging. Ich hasste es, dass sie so viel von ihm erwartete und ihm nichts dafür zurückgab. Mein Sinneswandel mit Mia geschah gegen Ende und ich dachte einfach nur "Wow." Für Mia ist der Krebs schlimm. Aber nicht so schlimm, dass sie ihren Freunden davon erzählt. Was der Krebs mit ihr anstellt, ist für sie schlimmer, als tot zu sein. Sie scheint kaltherzig und dann, ganz plötzlich, beginnt sie, sich zu verändern... Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe hat mich letzten Endes mehr berührt, als ich es erwartet hatte. Es rutscht ganz knapp an vier Vöglein vorbei und bekommt von mir nicht nur verdiente 20 Punkte, sondern damit auch, den Punkten entsprechende, 5 Vögel. Ich bin beeindruckt von der Intensität dieses Buches, die ich niemals auch nur erahnt hatte.

L E S E P R O B E


20/25 - Ein Buch mit durchdachten Charakteren und einer gut geschriebenen Story.

1 Kommentar:

  1. Hi!

    Ich darf dir das Kompliment zu den Rezensionen übrigens zurückgeben! Das nenne ich wirklich ausführlich und sehr detailliert :). Da kann man sich wirklich sehr gut ein Bild machen, was dir an einem Buch gefällt und was nicht. Wie lange sitzt du denn an einer? Ich könnte mir locker eine Stunde oder mehr vorstellen ...

    Liebe Grüße und hast auch eine Leserin mehr!
    Ascari

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