HANDLUNG Deutschlands Tennis-Shootingstar Louisa ist nach einer Verletzung am Boden zerstört. In der Tennisschule ihrer Patentante Kay auf Hawaii will sie sich voll und ganz auf ihr Comeback konzentrieren. Als sie sich bereits beim ersten Lauftraining am Strand übernimmt, wacht sie ausgerechnet auf der Couch eines attraktiven Surferboys auf. Der ist aber spätestens dann tabu, als sie erfährt, dass es sich bei ihm um Vince Greenfield handelt, mit dem ihre Patentante auf Kriegsfuß steht, weil er in direkter Nachbarschaft zu ihrer Strandvilla ein Surfer-Hostel renoviert. Obwohl sie Kay nicht in den Rücken fallen will, zieht es Louisa immer häufiger zu Vince. Bis sie herausfindet, dass er ein paar wesentliche Kapitel seines Lebens unterschlagen hat ...
ERSTER SATZ Mein Nacken ziepte, als ich die rote Tennistasche vom Gepäckband zog.
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für dieses Rezensionexemplar.
MEINE MEINUNG Ich habe mich auf den neuen Reihenauftakt von Lilly Lucas riesig gefreut, weil ich selbst ein großer Tennisfan bin und gerade auch wenige Dinge lieber tue, als selbst auf dem Platz zu stehen. In Kombination mit dem Setting Hawaii war der erste Band der als Trilogie angekündigten Reihe für mich ein absolutes Muss! Leider befürchte ich, dass ich mit meiner Meinung zum Reihenauftakt ziemlich allein dastehen werde, denn so richtig überzeugen konnte "This could be Love" mich leider nicht.
TITEL Der Titel ist in meinen Augen eher nichtssagend. 0/2
COVER Das Cover stickt für mich aus der Masse der New Adult Bücher nicht heraus. 1/3
INHALTSANGABE Die Inhaltsangabe verrät schon relativ viel vom Inhalt, hier wäre weniger mehr gewesen. Was zumindest teilweise gelingt, ist, mit den Leser ansprechenden Stichworten um sich zu werfen, die zumindest mich, die Hawaii auf ihrer Travel-Bucketlist stehen hat, schnell überzeugt haben. 2/4
IDEE Die Idee hat mich, wie oben angedeutet, von Anfang an überzeugt. Ein Tennisstar im Trainingscamp auf Hawaii, direkt am Strand, unweit von süßen Surferboys? Wer würde da "Nein" sagen? 4/4
UMSETZUNG Ein Lichtblick am Horizont war für mich die wirklich große Rolle, die das Tennisspielen in dem Roman einnimmt. Dadurch bekommt der Rest des Romans zumindest etwas Substanz. Leider hat mich der ganze Rest absolut überhaupt nicht überzeugt, vom Zusammenklappen am Strand angefangen bis hin zur vermeintlichen Auflösung des Romankonflikts, der in meinen Augen an den Haaren herbeigezogen war. Vielleicht kann man, wenn man den Roman als kitschige Sommerlektüre heranzieht, zwei Augen zudrücken. Aber der Gedanke, dass es sich bei Louisa ja um ein begabtes Tennistalent handelt, das ihr ganzes Leben für den Sport aufgeopfert hat, scheinen mir einige Wendungen zu überraschend und unrealistisch. 1/4
SCHREIBSTIL Lilly Lucas' Schreibstil ist sehr flüssig, wodurch er sich sehr schnell und angenehm lesen lässt. Was ich allerdings als sehr störend empfinde, sind "denglische" Redewendungen - und davon gab es einige, wie zum Beispiel "beim Ernährungsplan cheaten". Die Erwähnung von FOMO (Fear of Missing Out) empfinde ich für ein New Adult Buch als berechtigt, allerdings wirkte es im genannten Zusammenhang eher deplatziert und fand nur in einem kleinen Nebensatz Erwähnung - schade. Vom flüssigen Schreiben abgesehen fehlte mir das gewisse Etwas zwischen den Zeilen. 2/5
CHARAKTERE Das Tennisspielen ist Louisas' gesamte Persönlichkeit. Als waschechter Profi ist das sicherlich auch verständlich: ihr Leben dreht sich um Ernährungspläne, Aufschlagtraining, mentales Durchhaltevermögen und um ihr Ziel, es als Tennisspielerin an die Weltspitze zu schaffen. Aber wäre es wirklich zu viel verlangt gewesen, der Frau ein bisschen mehr Substanz (und Selbstbeherrschung) zu geben? Vince Greenfield, dessen Nachname unnötig oft erwähnt wurde, hat mir schon etwas besser gefallen. Auf seine Sprunghaftigkeit konnte ich mir dennoch keinen richtigen Reim machen. Auch mit Laurie bin ich leider gar nicht warm geworden und hoffe, dass der nächste Teil, der sich um ihre Geschichte drehen wird, dann gegebenenfalls mehr Einblicke gewährt. 1/3
FAZIT Leider konnte mich mein erster Lilly-Lucas-Roman nicht so recht überzeugen, was mitunter daran liegt, dass dermaßen überzogene Liebesgeschichten für mich einfach so fernab der Realität sind, als dass ich das Lesen richtig genießen kann. Werde ich den nächsten Teil der Reihe trotzdem lesen? Vermutlich schon, denn ich verfüge über keinerlei Selbstkontrolle. Spaß beiseite, ich merke immer mehr, dass dramatische Liebesgeschichten, wie es sie im New Adult Genre nur allzu oft gibt, nicht unbedingt mein Favorit sind, wenn es darum geht, wie sich die Spannung zwischen zwei Charakteren aufbaut - und entlädt.
11/25 - Für Tennis- und Hawaiifans eine geeignete Sommerlektüre ohne allzu viel Tiefgang.
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