BUCHREZENSIONEN. FILMKRITIKEN. ZITATESAMMLUNGEN.

26. Januar 2015

Rezension "Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte"

Autorin: Jessica Park
Preis: 17,95 € // Hardcover
Inhalt: Julie kann es nicht fassen: Statt die ersten Tage am College zu genießen, beaufsichtigt sie plötzlich eine 13-Jährige, die keinen Schritt ohne die lebensgroße Pappfigur ihres Bruders Finn unternimmt. Zugegeben, ihres sehr gut aussehenden Bruders Finn. Der befindet sich zwar gerade auf Weltreise, schreibt aber E-Mails, die Julies Knie butterweich werden lassen. Doch wieso zögert er seine Rückkehr immer weiter hinaus? Weshalb stört sich niemand an seinem platt gedrückten Doppelgänger? Und verliebt Julie sich tatsächlich gerade in eine Pappfigur?
Erster Satz: "Julie Seagle starrte das Gebäude vor sich an und schwor, nie wieder eine Wohnung über Craigslist zu mieten."


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"Attraktivität ist vermutlich nur ein soziales Konstrukt, aber selektive Normen einzuhalten, muss nicht zwangsläufig eine negative Entscheidung sein." (Seite 284)

Der Titel ist vermutlich der Grund, weshalb mir das Buch überhaupt erst auffiel. Er ist doch recht lang und schmückt das gesamte Cover komplett aus, hat aber doch den Charakter, dass man sich ihn merken kann. Ich finde den Titel gut, er beschreibt ein bisschen viel von dem Buch: Als Julie von Papp-Finn erfährt, ist sie nämlich erst einmal laaaaaange Zeit sehr skeptisch ihm gegenüber. Es dauert meines Erachtens relativ lange, bis sie sich schließlich in ihn verliebt.
1,5/2 Punkte

Das Cover des Buches finde ich gsehr schön. Der Titel ist über das gesamte Cover gedruckt, was eigentlich sonst nicht unbedingt Meins ist. Hier allerdings wurde geschickt mit verschiedenen Farben und Schriften gespielt, sodass der Betrachter nicht eine einzige Schrift an den Kopf geknallt bekommt, sondern gleich drei. Dadurch kommt Abwechslung ins Spiel, die mich sehr anspricht.
3/3 Punkte

"Julie kann es nicht fassen (...)" Ernsthaft? Julie bietet doch ihre Hilfe freiwillig an. Warum kann sie es dann plötzlich nicht fassen? Diesen Teil des Satzes hätte man meiner Meinung nach ganz einfach weglassen können. Der Rest ist ganz gut, es gibt Fragen, die sich auch der Leser automatisch stellen würde, ein wenig Humor ist im letzten Satz bereits verpackt. Alles in allem eine nette Inhaltsangabe mit allen nötigen Infos.
3/4 Punkte

Die Idee des Buches gefällt mir total gut. Eine Pappfigur, die dann sogar noch Scharniere bekommt und überall mit hin geschleppt wird ist nicht unbedingt eine "Erfindung", die einem nach zwei Minuten Nachdenken kommt. Die Geschichte mit Papp-Finn ist total amüsant und allein die Idee bringt das ein oder andere Mal zum Schmunzeln.
4/4 Punkte

Die Umsetzung des Buches gefällt mir sehr gut. Jessica Park schreibt aus der allwissenden Perspektive, sprich: Sie kennt Julies Gedanken und beschreibt, was Julie tut. Die Handlung zieht sich kaum und lässt sich flüssig lesen. Dass das Ende für mich eigentlich schon ganz am Anfang relativ klar war, war es tatsächlich keine Überraschung als das Buch schließlich endete. Ich weiß nicht, ob nur ich es so sehe, aber wenn Finn auf eine ewig anhaltende Weltreise geht und niemand Julie über die Papp-Figur aufklären kann, ist es dann nicht ersichtlich, wer Finn wirklich ist...?
3/4 Punkte

 Der Schreibstil von Jessica Park ist in meinen Augen nichts besonderes. Er ist gut, lässt sich schön und schnell lesen und einige Stellen sind echt gut. Aber es gibt auch Stellen, die reißen das ganze Konstrukt aus schönen Wörtern und so weitr einfach wieder ein. Muss ich das einsehen? Vermutlich ja. Ich glaube, dass in Jessica Park mehr steckt als das, was sie bisher von sich gegeben hat. Der Humor war an einigen Stellen wirklich ein wenig fraglich und die "intelektuelleren" Sätze schienen teilweise einfach nur "gefakt", als würde die Autorin sie selbst nicht so wirklich verstehen.
  3/5 Punkte

Die Personen sind alle sehr überlegt ausgewählt worden. Julie hat zu einigen Dingen einfach immer nur Ja und Amen gesagt, das war manchmal irritierend. Dass Matt ein totaler Nerd ist, ist zwar ein wenig überraschend, vor allem, weil er ja angeblich so toll aussieht. Wäre Matt nicht so sehr an Mathematik interessiert, hätte er mich eventuell noch mehr angesprochen. Celeste ist eine richtige Klugscheißerin, wenn ich das jetzt mal so hart ausdrücken darf. Und ich mochte dieses Wesen - Celeste war nahezu immer diejenige, die mich zum Lachen brachte. Dass sie ein psychiches Problem hat und kein Familienmitglied sich daran stört, ist dann doch etwas seltsam und leicht unrealistisch. Aber da die ganze Familie eher zurückgezogen und "schüchtern" ist, konnte man es niemandem wirklich verdenken, dass er Celeste mit ihren Problemen alleine lässt.
3/3 Punkte

Jessica Park wuchs in Boston auf und studierte im eisigen Minnesota. Wenn sie nicht gerade schreibt, gibt Jessica Park ihren absolut nicht gesundheitsschädlichen Gelüsten nach Facebook und raffinierten Kaffeegetränken nach. Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte war in den USA bereits ein großer Erfolg.

Gesamteindruck
Das "Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte" hat mir alles in allem recht gut gefallen. Die Geschichte ist amüsant und unterhaltsam, teilweise mit etwas holprigem Humor versehen, teilweise mit ganz gutem Humor. Jessica Park erzählt eine sehr ausgereifte Geschichte mit fantastischen Charakteren, die alle sehr gut durchdacht sind. Insgesamt kann ich behaupten, mit diesem Buch einige, nette Stunden verbracht zu haben. Ich würde es jederzeit wieder lesen, das Cover und die Personen darin sind allesamt sehr überzeugend. Da kann auch der recht durchwachsene Schreibstil nichts dran ändern.

"In zwei Wochen trete ich bei einem Konzertabend auf. Würdest du kommen? Rachel spielt Trompete und ich Klavier. Das ist natürlich eine etwas ungewöhnliche Kombination und was Musikinstrumente angeht, ist Rachel auch nicht sonderlich begabt. (...) Das gilt insbesondere für Trompete. Sie kompensiert mangelnde musikalische Begabung durch den verstärkten Einsatz von übertriebener Gesichtsmimik, wenn sie in das Mundstück bläst." (Seite 366)

20,5/25 - Ein tolles Buch mit fantastischen, sehr weit ausgereiften Charakteren, die es verstehen, den Leser mitzureißen.

25. Januar 2015

Rezension "Die Auslese - Nichts vergessen und nie vergeben"

Autorin: Joelle Charbonneau
Preis: 16,99 € // Hardcover
Inhalt: Cia Vale ist gemeinsam mit ihrem Freund Tomas an der Akademie von Tosu City aufgenommen worden. Und obwohl die Regierung ihnen ein Medikament verabreicht hat, das alle Erinnerungen an das brutale Auswahlverfahren der »Auslese« löschen soll, hat Cia nichts vergessen – weder die schrecklichen Todesfälle noch ihre Liebe zu Tomas.
Ab sofort kennt sie nur noch ein Ziel: die »Auslese« zu beenden, indem sie dafür sorgt, dass die ganze Welt die grausame Wahrheit erfährt. Doch damit bringt Cia nicht nur sich selbst, sondern auch alle, die sie liebt, in größte Gefahr ...
Erster Satz: "Heute ist der Tag der Prüfung."

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2. Die Auslese - Nichts vergessen und nie vergeben
3. (Auf Englisch) Graduation Day

"Jeder, der betrügen muss, um zu gewinnen, verdient es nicht, hier zu sein. Und er gehört auch nicht in mein Team." (Seite 155)

Der Titel "Nichts vergessen und nie vergeben" macht ausdrücklich deutlich, worum Cia in diesem Band kämpfen muss. Es ist die gesamte Handlung ausgedrückt in fünf Worten. Der Titel könnte für meinen Geschmack ein wenig kürzer sein. Alles in allem hat man jedoch wieder einen perfekten Titel geschaffen, der sofort anspricht.
2/2 Punkte

Das Cover des Buches finde ich ganz schön. Die junge Protagonistin Cia ist darauf zu sehen, ganz ähnlich wie im ersten Teil auch. Die mehr oder weniger zerfallenen Gebäude im Hintergrund sind meiner Meinung nach von "Die Bestimmung" nachgemacht, wäre es eine eigene Interpretation dessen, würde es mir deutlich besser gefallen. Auch der brennende Stern weist Ähnlichkeiten mit der eben erwähnten Reihe auf. Die Nachahme ist leider relativ schwach - als eigene Idee wäre es volle Punktzahl wert gewesen. Schade.
2/3 Punkte

Die Inhaltsgabe beschreibt das Geschehen im Buch grob. Man erfährt keine Feinheiten, wie es in diesem Fall auch nicht sein muss. Das Thema spricht jeden an, der dystopische Bücher gerne liest und die Inhaltsangabe ist so aufgebaut, dass ein jedes Herz beim Lesen höher klopfen sollte.
  3,5/4 Punkte

Die Idee des Buches ist gut. Beim ersten Buch gefiel mir das ganze noch ein bisschen besser, leider ist die Spannung hier ein wenig gewichen und hat Erklärungen Platz gemacht. Nichts desto trotz bin ich der Meinung, dass die Idee nicht "leidet". In diesem Band wird beschrieben, wie Cia die Auslese überstanden hat und wie es mit ihr weitergeht. Die Handlung dreht sich und Cia ist nicht mehr das Mädchen, das in einem unbekannten Terrain übrleben muss sondern ein Mädchen, dass an der Universität studiert. Dass das deutlich gefährlicher ist als sie jemals gedacht hatte, wird bereits Ende des ersten Buches deutlich. Die Handlung weist Parallelen und Ähnlichkeiten mit anderen Dystopien wie zum Beispiel "Die Tribute von Panem" auf. Zum Teil ist das sehr schade, andererseits gibt es auch nicht so viele Möglichkeiten, Kinder auf unbarmherzige Weise in der Natur auszusetzen und um ihr Leben kämpfen zu lassen. Ich bin der Meinung, dass Parallelen sich nicht vermeiden lassen.
3/4 Punkte

Die Umsetzung des Buches gefällt mir sehr gut. Cia stürzt sich in die Arbeit an der Universität und bemerkt dabei nach und nach, wie gefährlich dieses Leben inmitten von Konkurrenten und Kommiltionen doch sein kann. Sie muss herausfinden, wen sie zu ihren Freunden zählen kann und wem sie lieber nicht vertrauen sollte. Die Umsetzung ist zwar schwächer als im ersten Band der "Auslese"-Reihe, aber dennoch immer noch gut.
3,5/4 Punkte

 Der Schreibstil von Joelle Charbonneau gefällt mir nach wie vor sehr gut. Sie schreibt so, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Es gibt Bücher, bei denen muss man bei jeder neuen Seite ersteinmal die Seitenzahl begutachten um einen Fortschritt festzustellen und wiederrum Bücher, dessen Seiten im Nu verfliegen. "Nichts vergessen und nie vergeben" war ein Buch mit beiden Seiten: Anfangs zog sich die Handlung etwas. Das legte sich nach gut hundert Seiten jedoch und es wurde mit kleineren Unterbrechungen spannend. Joelle Charbonneau schafft es so, den Leser in eine Welt zu ziehen, aus der man am liebsten nie wieder auftauchen will und einfach immer mehr darüber wissen will, was gerade dort passiert.
  5/5 Punkte

Cia ist nach wie vor eine sehr einfühlsame und starke Person. Sie trifft ihre Entscheidungen meist sehr weise und ähnlich, wie ich meine Entscheidungen treffen würde. Sie wurde, falls das geht, noch ein klitzekleines Bisschen mehr sympathischer, als sie es ohnehin schon war. Andere Personen, die nun in den Vordergrund rücken, schätzte ich anfangs total falsch ein, Michal beispielsweise. Tomas wurde leider etwas unsympathischer, allerdings tauchte er auch selten auf. Er legte dennoch viel Wert darauf, Cia zu beschützen.
3/3 Punkte

Joelle Charbonneau begann mit dem Schreiben, als sie noch Opernsängerin war. Heute ist die Schriftstellerei ihre größte Leidenschaft. Joelle Charbonneau lebt gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Sohn in der Nähe von Chicago. Wenn sie nicht schreibt, arbeitet sie als Schauspiel- und Stimmtrainerin.
Mehr über die fantastische Autorin gibt es hier: Joelle Charbonneau


Gesamteindruck
An das Buch "Die Auslese - Nichts vergessen und nie vergeben" hatte ich große Erwartungen. Ich habe sehr lange darauf gewartet, da ich den ersten Band bereits im Oktober an einem einzigen Tag verschlungen hatte. Die Ähnlichkeiten mit anderen dystopischen Buchreihen machen mir persönlich nicht so viel aus, da ich glaube, dass es sich kaum vermeiden lässt, Ähnlichkeiten aufzubauen. Der zweite Band von "Die Auslese" ist sehr spannend, wenn man denn die ersten hundert Seiten erst mal hinter sich gelassen hat. Lesen sollte man ihn jedoch erst, wenn man den ersten Band intus hat - sonst dürfe das Verstehen merklich darunter leiden. Die Welt, in der die Bücher spielen, ist wirklich sehr überlegt aufgebaut worden und beeindruckend.           Ich bedanke mich an dieser Stelle noch einmal an den Verlag blanvalet, welcher mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
"Der Schmerz, den ich verspüre, macht es mir schwer zu sehen, ob die anderen überlebt haben. Aber als ich den Kopf auf die blutgetränkte Erde lege, weiß ich, dass es keine Rolle spielt. Egal, ob wir tot oder am Leben sind - wir sind besser dran, weil wir frei sind." (Seite 355)

22/25 - Eine tolle Fortsetzung des ersten Teils, leider ein wenig schwach im Vergleich, doch für alle Fans ein absolutes Must-Read!

24. Januar 2015

Rezension "Nur diese eine Nacht"

Autorin: Gayle Forman
Preis: 8,99 € // Taschenbuch
Inhalt: Goldene Schallplatten, Platinauszeichnungen, wild gewordene Fans – Adam hat mit seiner Band alles erreicht. Und doch kann er den Erfolg nicht genießen, ist unruhig, leer und ausgebrannt. Auch drei Jahre nach dem Ende der Beziehung mit Mia, seiner großen Liebe, kann er sie nicht vergessen. Als er von einem Konzert erfährt, das Mia, inzwischen gefeierte Cellistin, in New York gibt, merkt er, dass er nur eins will: sie endlich wiedersehen. Doch kann es, nach all dem, was passiert ist, eine gemeinsame Zukunft für die beiden geben?
Erster Satz: "Jeden Morgen wache ich auf und sage mir: Nur ein weiterer Tag, nichts als ein Zeitraum von vierundzwanzig Stunden, den ich bewältigen muss."


Kaufen? → Gibts bei blanvalet als Taschenbuch und e-book.

1. Wenn ich bleibe ( Buch  /   Film  )
2. Nur diese eine Nacht
"Inzwischen habe ich herausgefunden, dass es einen Riesenunterschied macht, ob man etwas nur weiß -selbst wenn man sich darüber im Klaren ist, weshalb die Sache so gekommen ist -, oder ob man eine Sache weiß und sie auch akzeptiert." (Seite 121-122)


Der Titel "Nur diese eine Nacht" ist spannend und macht Lust auf das Buch. Der Leser/Betrachter fragt sich, welche Nacht gemeint ist und was in dieser einen Nacht passiert. Tatsächlich umfasst das Buch nur einen einzigen Tag, was mir im Bezug auf den Titel sehr gut gefällt. Allerdings ist der Titel jetzt nicht atemberaubend, so, dass jeder es unbedingt lesen will.
1,5/2 Punkte

Das Cover des Buches finde ich  noch schöner als das des ersten Bandes! Der Umschlag fühlt sich ein bisschen an wie Umweltpapier und riecht auch so.  Das Cover  ist sehr schön gestaltet, der Name der Autorin sticht aus dem Pink oben heraus, was ich auch wichtig finde. Der Titel ist gut lesbar und dennoch ein wenig verspielt. Das Pink dieses Buchs und das Grün des ersten Bandes schaffen es meiner Meinung nach, miteinander ebenfalls schön auszusehen.
2,5/3 Punkte

Die Inhaltsgabe finde ich besser als beim ersten Band. Man bemerkt beim Lesen, dass es scheinbar einen Erzählerwechsel gibt, sodass die Mia-Fans schon vorab enttäuscht werden und Adam-Fans vor Freude in die Luft springen. Ich finde die Inhaltsangabe verrät alles, was man wissen muss. Die Fragen am Ende sind sehr geschickt eingebaute Sätze, die natürlich Fragen aufwerfen, die jeder neugierige Leser gerne beantworten würde.
  3,5/4 Punkte

Die Idee des Buches finde ich ein bisschen schwach. Das erste Buch hat eine richtige Handlung und dieser Band wird quasi "nachgeschoben". Natürlich ist es deshalb kein schlechtes Buch, aber es ist irgendwie schade, dass es es keinen Band gibt, der erzählt, wie Mia zur Cellistin wird. Zwar wird das im Buch grob erklärt, da es viele Rückblenden gibt, aber irgendwie fand ich, dass die Idee dieses Mal nicht wirklich rüberkam. 
2,5/4 Punkte

Die Umsetzung des Buches gefällt mir sehr gut. Diesmal darf Adam erzählen und schockt auf den ersten Seiten mit seinem momentanen Lebenszustand. Es kommt so rüber, als hätte er schon eine Midlifecrises durchlebt oder eine Charakterumwandlung durchgemacht. So hatte  ich das gar nicht erwartet, vor allem nicht nachdem ich Ende des ersten Buches langsam mit ihm warm geworden bin. Nichts desto trotz finde ich es weiterhin okay, dass es so viele Rückblenden gibt.
3/4 Punkte

 Der Schreibstil von Gayle Forman gefällt mir gut, relativ einfach und flüssig zu lesen. Sie schafft es, einen Zeitraum von ein, zwei Tagen in einem Buch zusammenzufassen und meiner Meinung nach ist das eine tolle Gabe. Andere Autoren beschreiben mehrere Jahre auf diesen Seiten, die sie braucht, um zwei Tage zu füllen.
  3,5/5 Punkte

Die Personen haben sich total verändert. Mia ist ein wenig zickig geworden, die ganze Story zwischen den Charakteren ist ein wenig "gespielt". Adam wurde mir wieder unsympathischer, Mia ebenfalls. Meiner Meinung nach hätte man in diesem Punkt mehr an den ersten Teil anknüpfen können.
1/3 Punkte

Gayle Forman arbeitete als Journalistin, u. a. für Cosmopolitan, Seventeen, The Nation und Elle. Ihr erstes Buch schrieb sie über ihre einjährige Weltreise mit ihrem Mann Nick, dem inzwischen weitere preisgekrönte Bücher gefolgt sind. Sie lebt mit ihrer Familie in New York.
Mehr über die fantastische Autorin gibt es hier: gayleforman.com


Gesamteindruck
An das Buch "Nur diese eine Nacht" hatte ich große Erwartungen, da mir der erste Band, "Wenn ich bleibe" sehr gut gefallen hat. Es ist toll, dass die Geschichte von Mia und von Adam weitergeführt wird, dass sie sich aber so wandelt ist vielleicht ein wenig weit her geholt. Andererseits ist die Geschichte sehr real, geht mal wieder unter die Haut und an Emotionalität fehlt es nicht.Ich empfehle es jedem, der gerne erfahren will, wie es mit Mia und Adam weitergeht. Ich bedanke mich an dieser Stelle noch einmal an den Verlag blanvalet, welcher mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!

"Tja, ich möchte nicht unbedingt, dass meine Familienhistorie in alle Öffentlichkeit gezerrt wird, aber wenn das der Preis dafür ist, den man bezahlt, dass man das tun kann, was man liebt, dann bin ich, glaub ich, bereit ihn zu zahlen." (Seite 191)

17,5/25 - Ein schönes Buch, das als netter Zeitvertreib und für alle, die wissen wollen, wie es mit Mia und Adam weitergeht, perfekt ist.

6. Januar 2015

Film-Review "Honig im Kopf"



Handlung
"Honig im Kopf" erzählt die wunderbare Geschichte zwischen Tilda und ihrem Opa, der nach dem Tod seiner Ehefrau an Alzheimer erkrankt. Tildas Vater will nicht einsehen, dass sein Vater krank ist und sucht vergeblich nach einem Ausweg. Als er schließlich keinen mehr sieht, holt er seinen Vater zu sich nachhause, wo er jede Menge Chaos anrichtet. Tildas Mama regt das alles ziemlich auf und als Opa dann auch noch fast das Haus ansteckt, rastet sie aus. Tildas Papa beginnt ein Pflegeheim zu suchen und Tilda wehrt sich mit allen Mitteln dagegen und will ihrem Opa einen letzten Wunsch erfüllen. 

Meinung
Til Schweiger - Filme sind meistens echt gut. Und dieser hier war mit Abstand der beste. Als "Tilda" spielt Emma Schweiger wieder an der Seite ihres Vaters. Der Film ist durch und durch mit viel Emotion getränkt und sehr gut anzuschauen. Emotionale Menschen - wie ich - werden sich die ein oder andere Träne nicht verkneifen können. Viele Menschen können mit der Diagnose "Alzheimer" nicht wirklich umgehen. So versucht auch Tildas Papa alles, um das Offensichtliche zu umgehen. Tilda dagegen kann nicht verstehen, was Alzheimer ist und sie kümmert sich um ihren Opa wie eh und je. Es gibt nicht unheimlich viel dazu zu sagen - Nur, dass es ein unheimlich toller und emotionaler Film ist, der es geschafft hat, mich wirklich gepackt hat. Til Schweiger schafft es mal wieder, auch Humor in den Film einzubringen und beweist, dass er sich als Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler gleichzeitig betätigen kann. Wer einen tollen Film sehen will, der zum Nachdenken anregt, der sollte "Honig im Kopf" auf jeden Fall in Erwägung ziehen! Die Schauspieler harmonieren fantastisch, Emma Schweiger und Dieter Hallervorden als Protagonisten natürlich ganz besonders.
Ein sehr guter Film mit viel Emotion!
Eines meiner Jahreshighlights.



5. Januar 2015

Rezension "Die Bestimmung - Letzte Entscheidung"

Autorin: Veronica Roth
Preis: 17,99 € // Hardcover
Inhalt:Tris und Four machen sich auf, die Welt hinter dem Zaun zu erkunden. So wie Edith Prior es in ihrer Videobotshcaft gewünscht hat. Doch es gibt andere, die sich gegen sie stellen. Und auch ihre Liebe wird auf eine harte Probe gestellt, als sie das Geheimnis ihrer Existenz aufdecken ...
Erster Satz: "Ich gehe in meiner Zelle im Hauptquartier der Ken auf und ab, ihre Worte hallen mir noch in den Ohren."


3. Die Bestimmung - Letzte Entscheidung

ACHTUNG SPOILER!
 
"Menschen Essen zu geben, ist wie einen winzigen Verband auf eine klaffende Wunde zu kleben. Er kann die Blutung für eine Weile stillen, aber danach ist die Wunde immer noch da." (Seite 342)

Der Titel ist mal wieder sehr überzeugend. Wenn man ihn liest, merkt man, dass es sich um den abschließenden Band der Trilogie handelt. Aber eigentlich steckt nochmehr dahinter, wenn man sich auf das Ende des Buches bezieht.
2/2 Punkte

Das Cover ist wie immer schlicht, diesmal in einem recht schönen Grün-Ton. Unten sieht man das Gelände, in dem das Buch hauptsächlich spielt. Das einem das erst während bzw. nach dem Lesen auffällt ist zwar schade, aber auch nicht zu umgehen. 
3/3 Punkte

Die Inhaltsangabe gefällt mir auch dieses Mal gut. Sie ist direkt und man weiß, worum es geht. Niemand spricht in Rätseln und man kommt dem Geheimnis des Zauns etwas näher. Die Inhaltsangabe macht Lust auf mehr, das Thema wird genau beschrieben, was will man mehr.
  4/4 Punkte

Als ich dieses Buch gelesen habe, war ich sehr gespannt, wie es mit Tris und Four weitergeht. Der zweite Teil war meiner Meinung nach mehr oder weniger unnötig, da die beiden einfach nur von Fraktion  zu Fraktion schwimmen. Das erst das Ende des Buches wirkliche Spannung aufweist, ist irgendwie schade. Dementsprechend hatte ich an dieses Buch hohe Erwartungen. Ich wollte endlich hinter das Geheimnis kommen, das der Zaun mit sich bringt.
4/4 Punkte

Veronica Roth setzt bei dieser Umsetzug der Geschichte auf zwei erzählende Protagonisten. Tris drückt ein paar Kapitel an Tobias ab, sodass man etwas mehr über ihn erfährt, was mir grundsätzlich gut gefällt. Es ist allerdings auch schnell verwirrend, da Tris die zwei Bände geführt hat und jetzt plötzlich Four ins Spiel kommt. Nichts desto trotz ist die Umsetzung meiner Meinung nach besser als im zweiten Teil. Veronica Roth beweist, dass ihre Charaktere auch etwas im Köpfchen haben.
3/4 Punkte

 Der Schreibstil gefällt mir immer noch sehr gut. Veronica Roth beschreibt diemal mit einigen "Fachbegriffen" und lässt ihre klugen Charaktere auch als diese darstehen. Dass man einige Sätze ein zweites Mal lesen muss, um sie zu verstehen, ist meiner Meinung nach nicht schlimm. Mit der Zeit habe ich mich in den Schreibstil der Autorin total verliebt - wer wünscht sich nicht, so toll schreiben zu können? Veronica Roth bringt tolle Sätze, die zum Nachdenken anregen, in ihre Geschichte ein.
  5/5 Punkte

Die Protagonstin Tris ist meine absolute Lieblingsfigur. Ich weiß nicht genau, warum, aber in diesem Buch trifft sie klügere Entscheidungen als im zweiten Band, wo sie ihr Leben auf's Spiel setzt. Das tut sie zwar ziemlich oft, aber niemals so leichtsinnig wie im zweiten Teil. Tris scheint kühl und eisig gegenüber bestimmten Personen, was ihr am Ende dann nicht behagt. Am Ende sind einige Tränen geflossen. Tobias dagegen wurde mir ein bisschen unsympathisch, als er sich in Pläne verwickeln lässt, die Tris nicht gut heißt. 
2,5/3 Punkte

Veronica Roth stammt aus der Nähe von Chicago. Sie studierte Kreatives Schreiben und schloss ihr Studium im Jahr 2010 ab. Im Alter von 20 Jahren begann sie mit dem Schreiben ihres ersten Romans, welcher 2011 unter dem Titel Divergent erschien. Das Buch war mehrere Wochen lang in der New York Times Bestsellerliste und wurde im Jahr 2012 unter dem Titel "Die Bestimmung" in deutscher Sprache veröffentlicht.


Gesamteindruck
"Die Bestimmung - Letzte Entscheidung" ist ein wirklich gelungener Abschluss mit tollen Protagonisten und letzten Endes auch viel Spannung. Veronica Roth gelingt es mal wieder, das Leben in mehr als 500 Seiten auszuschlachten, was mir niemals gelingen würde. Durch alle Bücher zieht sich ihr guter Schreibstil, in den ich mich regelrecht verliebt habe. Der erste Band ist vom Geschehen her der Band, in dem am meisten geschieht, aber in diesem steckt etwas, was ihn besonders macht. Im Gegensatz zu anderen Bloggern fand ich das Buch nicht langweilig und bin ein großer Fan von Veronica Roth geworden.

"Von Caleb weiß ich, was Mom dazu gesagt hat. Nämlich das alle Menschen in ihrem Inneren etwas Böses tragen und dass der erste Schritt, jemanden zu lieben, darin besteht, das gleiche Böse in sich selbst zu erkennen, sodass man es dem anderen verzeihen kann." (Seite 363)

23,5/25 - Ein gelungengener Abschluss einer Trilogie, dessen Protagonisten man einfach lieben muss.

4. Januar 2015

Rezension "Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit"

Autorin: Veronica Roth
Preis: 17,99 € // Hardcover
Inhalt:Tris und Four haben sich endlich ihre Liebe gestanden. Doch der Aufstand hat begonnen und es herrscht Kreig zwischen den Fraktionen. Als die Unbestimmten angegriffen werden, ist es Tris' Aufgabe, sie zu retten. Ihre Entscheidung bedeutet jedoch, Four zu verlassen und sich mit dem Feind zu verbünden.
Erster Satz: "Als ich aufwache, liegt mir sein Name auf der Zunge."


2. Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit
3. Die Bestimmung - Letzte Entscheidung

ACHTUNG SPOILER!
 
"Wir kommen nicht von hier, Beatrice. Wir wurden alle hierhergebrcht, und zwar zu einem ganz bestimmten Zweck." (Seite 399)

Anders als beim ersten Band der Trilogie hat man der großen Überschrift "Die Bestimmung" her noch ein bedeutendes Anhängsel verliehen. "Tödliche Wahrheit." Für's erste sind es einfach nur zwei Worte, doch wenn man darüber nachdenkt, kommt man auf einen springenden Punkt: Die Candor haben niemals gelogen. Doch wenn die Wahrheit jetzt tödlich ist, was geschieht dann mit dieser Fraktion? Wenn diese Fraktion sich verändert, wie stark verändern sich dann die anderen Fraktionen? Dieser Titel gefällt mir sehr gut, da er wirklich klug und mit Bedacht gewählt worden ist und einem einen Hinweis auf die Geschichte gibt.
2/2 Punkte

Das Cover ist, wie auch beim ersten Band, relativ schlicht, diemal statt Feuer mit dem knorrigen Baum versehen. Nach wie vor gefällt mir die Kombination aus Stadt und Fraktionssymbol (Amite) sehr gut.
3/3 Punkte

Die Inhaltsangabe verrät ein bisschen zu viel von der Geschichte. Wenn man sie liest, hat man das Gefühl gespoilert zu werden, weil davon die Rede ist, dass Tris Four verlassen und sich mit dem Feind zusammenschließen wird. Genau das passiert erst im mittleren Teil des Buchs, sogar eher zum Ende hin. Hier hätte man einen kleineren Hinweis geben können, der nicht so viel verrät. Ansonsten sehr sachlich und auf den Punkt getroffen.
  3,5/4 Punkte

Die Idee gefällt mir in diesem Buch ehrlich gesagt nicht so gut. Tris muss zwar immer noch um ihr Leben kämpfen, aber dieses Mal auf eine ganz andere Weise. Der Bezug zum ersten Buch fehlt an einigen Stellen. Man hat den Eindruck, dass die Autorin verzweifelt nach einer Möglichkeit sucht, Tris' Leben auszuschlachten und jedes Detail darüber Preis zu geben.
3/4 Punkte

Im ersten Buch gelingt Veronica Roth die Umsetzung ihrer Idee fantastisc. Doch in diesem Band hatte ich das Gefühl, dass es ihr an der Umsetzung ein wenig mangelt. Die Idee dieses Buches wird schwächer und vermutlich fällt es der Autorin dieses Mal etwas schwer, alles so zu machen wie im ersten Band. Ich hatte das Gefühl, dass Tobias, Tris und ihre "Verbündeten" einfach von Fraktion zu Fraktion schwimmen, wie in einem Meer und von Wellen hin und her geschoben werden. Das hat zwar den Vorteil, dass man mehr über die Fraktionen erfährt, aber es führt leider auch dazu, dass sich die Handlung an manhen Stellen zieht wie ein Kaugummi.
2,5/4 Punkte

 Der Schreibstil von Veronica Roth gefällt mir nach wie vor sehr gut. In diesem Buch schreibt sie noch ein wenig intensiver, sodass man sich ins Geschehen verwickelt fühlt. Was mir ein bisschen gefehlt hat, waren die Gefühle von Tris. Sie wird in ein dermaßenes Gefühlschaos, sie erfährt so viel über Menschen, die sie glaubte zu kennen und erst jetzt ihr wahres Gesicht zeigen. Aber alles in allem ist der Schreibstil wirklich packend und spannend.
  4,5/5 Punkte

Die Protagonsten Tris und Tobias hatten mich ja schon im ersten Band in ihren Bann gezogen. Dieses Mal war ich Tris ein wenig abgeneigt, weil sie sehr oft Gefühle verbirgt und ziemlich oft lügt. Andererseits war sie noch mutiger als sonst, was ich wirklich toll finde, da sie ihr Schicksal meist nicht wirklich überdenkt. Sie tut einfach, was sie für richtig hält und das ist meiner Meinung nach wahrer Mut.
3/3 Punkte

Veronica Roth stammt aus der Nähe von Chicago. Sie studierte Kreatives Schreiben und schloss ihr Studium im Jahr 2010 ab. Im Alter von 20 Jahren begann sie mit dem Schreiben ihres ersten Romans, welcher 2011 unter dem Titel Divergent erschien. Das Buch war mehrere Wochen lang in der New York Times Bestsellerliste und wurde im Jahr 2012 unter dem Titel "Die Bestimmung" in deutscher Sprache veröffentlicht.


Gesamteindruck
"Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit" hat mir zwar nicht so gut gefallen wie der Vorgängerband und meiner Meinung nach ist es der schwächste Band der Trilogie, aber dennoch war dieser Band durchaus gut und lesbar. Ich hatte beim Lesen durchaus meinen Spaß, ich habe viel über die Fraktionen erfahren und darüber, was es bedeutet, unbestimmt zu sein. Tris entdeckt ihr scheinbar wahres Schicksal und das gefällt mir gut. Ich habe das Buch verschlungen, wie die beiden anderen Bände auch und muss gestehen, dass mich die Seitenanzahl zuerst etwas abgeschreckt hat. Doch es hat mich teilweise so in den Fingern gekribbelt, zu den Büchern zu greifen, dass ich es nachts um zwei tun musste.

"Mein Herzklopfen ruft mir das Verstreichen der Sekunden schmerzhaft ins Gedächtnis, aber der Rest meines Körpers fühlt sich taub an. Ich spüre kaum noch den Boden unter meinen Füßen. Ich hatte noch nie solche Angst wie in diesem Moment." (Seite 444)

21,5/25 - Eine tolle Fortsetzung mit herumschwimmenden Charakteren, die nach ihrer Bestimmung suchen.