Preis: 17,95 € // Hardcover
Inhalt: Julie kann es nicht fassen: Statt die ersten Tage am College zu genießen, beaufsichtigt sie plötzlich eine 13-Jährige, die keinen Schritt ohne die lebensgroße Pappfigur ihres Bruders Finn unternimmt. Zugegeben, ihres sehr gut aussehenden Bruders Finn. Der befindet sich zwar gerade auf Weltreise, schreibt aber E-Mails, die Julies Knie butterweich werden lassen. Doch wieso zögert er seine Rückkehr immer weiter hinaus? Weshalb stört sich niemand an seinem platt gedrückten Doppelgänger? Und verliebt Julie sich tatsächlich gerade in eine Pappfigur?
Erster Satz: "Julie Seagle starrte das Gebäude vor sich an und schwor, nie wieder eine Wohnung über Craigslist zu mieten."
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"Attraktivität ist vermutlich nur ein soziales Konstrukt, aber selektive Normen einzuhalten, muss nicht zwangsläufig eine negative Entscheidung sein." (Seite 284)
Der Titel ist vermutlich der Grund, weshalb mir das Buch überhaupt erst auffiel. Er ist doch recht lang und schmückt das gesamte Cover komplett aus, hat aber doch den Charakter, dass man sich ihn merken kann. Ich finde den Titel gut, er beschreibt ein bisschen viel von dem Buch: Als Julie von Papp-Finn erfährt, ist sie nämlich erst einmal laaaaaange Zeit sehr skeptisch ihm gegenüber. Es dauert meines Erachtens relativ lange, bis sie sich schließlich in ihn verliebt.
1,5/2 Punkte
Das Cover des Buches finde ich gsehr schön. Der Titel ist über das gesamte Cover gedruckt, was eigentlich sonst nicht unbedingt Meins ist. Hier allerdings wurde geschickt mit verschiedenen Farben und Schriften gespielt, sodass der Betrachter nicht eine einzige Schrift an den Kopf geknallt bekommt, sondern gleich drei. Dadurch kommt Abwechslung ins Spiel, die mich sehr anspricht.
3/3 Punkte
"Julie kann es nicht fassen (...)" Ernsthaft? Julie bietet doch ihre Hilfe freiwillig an. Warum kann sie es dann plötzlich nicht fassen? Diesen Teil des Satzes hätte man meiner Meinung nach ganz einfach weglassen können. Der Rest ist ganz gut, es gibt Fragen, die sich auch der Leser automatisch stellen würde, ein wenig Humor ist im letzten Satz bereits verpackt. Alles in allem eine nette Inhaltsangabe mit allen nötigen Infos.
3/4 Punkte
Die Idee des Buches gefällt mir total gut. Eine Pappfigur, die dann sogar noch Scharniere bekommt und überall mit hin geschleppt wird ist nicht unbedingt eine "Erfindung", die einem nach zwei Minuten Nachdenken kommt. Die Geschichte mit Papp-Finn ist total amüsant und allein die Idee bringt das ein oder andere Mal zum Schmunzeln.
4/4 Punkte
Die Umsetzung des Buches gefällt mir sehr gut. Jessica Park schreibt aus der allwissenden Perspektive, sprich: Sie kennt Julies Gedanken und beschreibt, was Julie tut. Die Handlung zieht sich kaum und lässt sich flüssig lesen. Dass das Ende für mich eigentlich schon ganz am Anfang relativ klar war, war es tatsächlich keine Überraschung als das Buch schließlich endete. Ich weiß nicht, ob nur ich es so sehe, aber wenn Finn auf eine ewig anhaltende Weltreise geht und niemand Julie über die Papp-Figur aufklären kann, ist es dann nicht ersichtlich, wer Finn wirklich ist...?
3/4 Punkte
Der Schreibstil von Jessica Park ist in meinen Augen nichts besonderes. Er ist gut, lässt sich schön und schnell lesen und einige Stellen sind echt gut. Aber es gibt auch Stellen, die reißen das ganze Konstrukt aus schönen Wörtern und so weitr einfach wieder ein. Muss ich das einsehen? Vermutlich ja. Ich glaube, dass in Jessica Park mehr steckt als das, was sie bisher von sich gegeben hat. Der Humor war an einigen Stellen wirklich ein wenig fraglich und die "intelektuelleren" Sätze schienen teilweise einfach nur "gefakt", als würde die Autorin sie selbst nicht so wirklich verstehen.
3/5 Punkte
Die Personen sind alle sehr überlegt ausgewählt worden. Julie hat zu einigen Dingen einfach immer nur Ja und Amen gesagt, das war manchmal irritierend. Dass Matt ein totaler Nerd ist, ist zwar ein wenig überraschend, vor allem, weil er ja angeblich so toll aussieht. Wäre Matt nicht so sehr an Mathematik interessiert, hätte er mich eventuell noch mehr angesprochen. Celeste ist eine richtige Klugscheißerin, wenn ich das jetzt mal so hart ausdrücken darf. Und ich mochte dieses Wesen - Celeste war nahezu immer diejenige, die mich zum Lachen brachte. Dass sie ein psychiches Problem hat und kein Familienmitglied sich daran stört, ist dann doch etwas seltsam und leicht unrealistisch. Aber da die ganze Familie eher zurückgezogen und "schüchtern" ist, konnte man es niemandem wirklich verdenken, dass er Celeste mit ihren Problemen alleine lässt.
Jessica Park wuchs in Boston auf und studierte im eisigen Minnesota. Wenn sie nicht gerade schreibt, gibt Jessica Park ihren absolut nicht gesundheitsschädlichen Gelüsten nach Facebook und raffinierten Kaffeegetränken nach. Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte war in den USA bereits ein großer Erfolg.
3/3 Punkte
Gesamteindruck
Das "Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte" hat mir alles in allem recht gut gefallen. Die Geschichte ist amüsant und unterhaltsam, teilweise mit etwas holprigem Humor versehen, teilweise mit ganz gutem Humor. Jessica Park erzählt eine sehr ausgereifte Geschichte mit fantastischen Charakteren, die alle sehr gut durchdacht sind. Insgesamt kann ich behaupten, mit diesem Buch einige, nette Stunden verbracht zu haben. Ich würde es jederzeit wieder lesen, das Cover und die Personen darin sind allesamt sehr überzeugend. Da kann auch der recht durchwachsene Schreibstil nichts dran ändern.
"In zwei Wochen trete ich bei einem Konzertabend auf. Würdest du kommen? Rachel spielt Trompete und ich Klavier. Das ist natürlich eine etwas ungewöhnliche Kombination und was Musikinstrumente angeht, ist Rachel auch nicht sonderlich begabt. (...) Das gilt insbesondere für Trompete. Sie kompensiert mangelnde musikalische Begabung durch den verstärkten Einsatz von übertriebener Gesichtsmimik, wenn sie in das Mundstück bläst." (Seite 366)
20,5/25 - Ein tolles Buch mit fantastischen, sehr weit ausgereiften Charakteren, die es verstehen, den Leser mitzureißen.